Mike Morhaime (ehemaliger Präsident von Blizzard Entertainment)
Ich habe die vollständige Klage gegen Activision Blizzard und viele der anderen Geschichten gelesen. Es ist alles sehr beunruhigend und schwer zu lesen. Ich schäme mich. Es fühlt sich an, als ob alles, wofür ich zu stehen glaubte, weggespült worden ist. Schlimmer noch, aber noch wichtiger ist, dass echte Menschen zu Schaden gekommen sind, und einige Frauen haben schreckliche Erfahrungen gemacht.
Ich war 28 Jahre lang bei Blizzard. In dieser Zeit habe ich mich sehr bemüht, ein Umfeld zu schaffen, das sicher und einladend für Menschen aller Geschlechter und Hintergründe ist. Ich wusste, dass es nicht perfekt war, aber wir waren eindeutig weit von diesem Ziel entfernt. Die Tatsache, dass so viele Frauen schlecht behandelt wurden und keine Unterstützung erhielten, bedeutet, dass wir sie im Stich gelassen haben. Außerdem ist es uns nicht gelungen, den Menschen das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, damit sie ihre Wahrheit äußern können. Es ist kein Trost, dass andere Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert wurden. Ich wollte, dass wir anders sind, dass wir besser sind.
Belästigung und Diskriminierung gibt es. Sie sind in unserer Branche weit verbreitet. Es liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, dafür zu sorgen, dass sich alle Mitarbeiter sicher, unterstützt und gleich behandelt fühlen, unabhängig von Geschlecht und Hintergrund. Es liegt in der Verantwortung der Führung, toxisches Verhalten und Belästigung in jeglicher Form auf allen Ebenen des Unternehmens auszumerzen. An die Blizzard-Frauen, denen eines dieser Dinge wiederfahren ist: es tut mir sehr leid, dass ich euch enttäuscht habe.
Mir ist klar, dass dies nur Worte sind, aber ich wollte die Frauen, die schreckliche Erfahrungen gemacht haben, würdigen. Ich höre euch, ich glaube euch und es tut mir so leid, dass ich euch im Stich gelassen habe. Ich möchte eure Geschichten hören, wenn ihr bereit seid, sie zu erzählen. Als Führungskraft in unserer Branche kann und werde ich meinen Einfluss nutzen, um positive Veränderungen voranzutreiben und Frauenfeindlichkeit, Diskriminierung und Belästigung zu bekämpfen, wo immer ich kann. Ich glaube, dass wir es besser machen können, und ich glaube, dass die Gamingindustrie ein Ort sein kann, an dem Frauen und Minderheiten willkommen geheißen, einbezogen, unterstützt, anerkannt, belohnt und letztendlich nicht daran gehindert werden, die Art von Beiträgen zu leisten, die wir alle in dieser Industrie leisten wollen. Ich möchte, dass die Spuren, die ich in dieser Branche hinterlasse, etwas sind, auf das wir alle stolz sein können.
-Mike